DENGUE UND DENGUE-VIRUS-INFEKTION BEI KINDERN Dengue-Fieber ist die weltweit am häufigsten auftretende arbovirale (durch Gliederfüßer übertragene) Krankheit. In den letzten 50 Jahren hat die Dengue-Inzidenz um das 30-fache zugenommen, wobei sich die Krankheit zunehmend auf neue Länder ausbreitet und in den letzten zehn Jahren von städtischen auf ländliche Gebiete übergreift. Etwa 2,5 Milliarden Menschen, die in tropischen und subtropischen Regionen leben, sind dem Risiko einer Dengue-Infektion ausgesetzt, was etwa zwei Fünfteln der Menschheit entspricht. Die Zahl der jährlichen Infektionen wird weltweit auf 50 bis 100 Millionen geschätzt, wobei 500.000 Fälle einen Krankenhausaufenthalt erfordern und 24.000 Todesfälle zu verzeichnen sind. Außerdem wird sich die Zahl der Menschen, die in tropischen und subtropischen Regionen leben, bis zum Ende des Jahrhunderts verdoppeln. Kinder haben in der Vergangenheit die Hauptlast der Krankheit getragen, und schweres Denguefieber war in mehreren südostasiatischen Ländern eine der Hauptursachen für Krankenhauseinweisungen und Todesfälle bei Kindern, wodurch Denguefieber zu einer globalen Bedrohung der öffentlichen Gesundheit wurde. Daher liegt der Schwerpunkt des vorliegenden Buches auf der molekularen Pathophysiologie der Dengue-Virusinfektion bei Kindern.
